Neue Beschläge für alte Kanone
Neue Beschläge für alte Kanone
Ein tolles Projekt für das Team der "Museumsschmiede Eggers"

Lange Jahre stand die alte Kanone auf dem Deich neben der Einfahrt zum Hooksieler Hafen und machte Piraten und Freibeutern klar, dass mit den Hooksielern nicht gut Kirschen essen ist!

Auf das Jahr 1849 wurde die Kanone datiert, zwischenzeitlich aber auch schon mehrfach repariert.

Vor etwa drei Jahren musste sie den Deichbauarbeiten weichen und als man sie mit dem Kran auf einen Lastwagen verbrachte, zerbrachen die Räder. Der Zahn der Zeit hatte kräftig an der Kanone genagt und eine Wiederaufstellung schien äußerst fraglich.

Das konnte der Seebadeverein Hooksiel als Hüter der Kanone natürlich nicht akzeptieren. Also startete man eine aufwändige Restauration.

Wolf Hegemann (Mitte) und Wolfram Heibeck (rechts) bei der Anpassung der alten und neuen Beschläge
Anpassen der Beschläge - Wolf Hegemann (Mitte), Wolfram Heibeck (rechts), Uwe Schuster (unten)

Spezial-Bootsbauer Wolfram Heibeck baute die Lafette originalgetreu aus abgelagertem, stabilem Eichenholz nach. Wolf Hegemann vom Seebadeverein recherchierte sehr umfassend zu dem Kanonentyp und so fand man in Süddeutschland einen Stellmacher, der die neuen Räder nach preußischem Vorbild ebenfalls originalgetreu fertigte.

Wolf Hegemann (links) vom Seebadeverein Hooksiel und Uwe Schuster von der AG Altes Sande bei der Anpassung der neu

Wolf Hegemann vom Seebadeverein Hooksiel und Uwe Schuster von der AG Altes Sande begutachten die neuen Beschläge

Eines Tages bekam dann unsere Museumsschmiede Besuch von Wolf Hegemann. Er erkundigte sich danach, ob wir in der Lage wären, einige Beschläge, die vom Rost besiegt waren, nach vorhandenen Mustern nachzubauen.

Was für eine Frage! Das war doch Ehrensache für das Team von Ehrenschmiedemeister Benno Willmann!

Es wurde also Maß genommen, es wurden Schablonen angefertigt, Material besorgt und dann ging es los.

Uwe Schuster schmiedete 6 größere Beschläge und gut 100(!) Nägel, mit denen die alten und neuen Beschläge angenagelt werden sollten. Dazu kamen noch zwei Abdeckungen für die Radnaben.

Da die Zeit irgendwann etwas "knapp" wurde, die Schmiede arbeiten ja "nur" ehrenamtlich und nicht jeden Tag, werden noch ein paar kleinere Beschläge und Restarbeiten nach der Wiederaufstellung der Kanone ausgeführt. So fehlen noch zwei Handgriffe, mittels derer man die Kanone einst in die Schussposition drehte.


Für das Team der "Museumsschmiede Eggers" war das ein ganz besonderer Auftrag, der allen Mitwirkenden viel Freude bereitet hat. Wie oft bekommt man schon die Möglichkeit, an einem so schönen historischen Projekt mitzuarbeiten.


Deshalb war es auch selbstverständlich, dass einige Mitarbeiter/-innen des Schmiede-Teams und des Vorstands der AG Altes Sande am Tage der Wiederaufstellung der alten Kanone dabei waren.

In der Galerie findet ihr noch weitere Fotos von der Restaurierung der Hooksieler Hafen-Kanone: